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Fluorid in der Zahnmedizin


Der Zahnschmelz (Neulatein Enamelum, ehemals Substantia adamantinea) ist das härteste Material des menschlichen Körpers. Es ist ein mikroskopisch kleines Kristallgitter mit eingelagerten Spurenelementen und Mineralien wie Kalzium, Kalium, Natrium und Magnesium. Trotzdem kann sogar dieses angegriffen und beschädigt werden. Der Zahnschmelz ist das, was man vom Zahn sieht und somit auch der erste Schutzschild beim Essen und Trinken. Säuren in Lebensmitteln können die Mineralien herauslösen und das Kristallgitter porös machen. Diese kleinen Hohlräume sind der ideale Platz für Bakterien und Co. Sie höhlen von hier aus den Zahn aus, Karies entsteht.

 Fluoride können diesem Prozess entgegenwirken. An sich sind Fluoride als Spurenelemente schon ein natürlicher Zahnbestandteil. Doch sie können auch über die Nahrung oder über Pflegeprodukte von den Zähnen aufgenommen werden und so den Zahn erneut mineralisieren.

Was ist Fluorid?

Fluoride sind Fluorverbindungen. Fluor ist ein Gas, das nicht frei und alleine in der Natur vorkommt. Es liegt immer als Verbindung mit Feststoffen vor. Diese Verbindungen von Feststoffen mit Fluor nennt man Fluoride. Je nach Feststoff ändert sich auch der Name des Fluorids (Natrium-Fluorid, Kalium-Fluorid). In der Zahnmedizin sind es vor allem • Natriummonofluorphosphat • Aminfluorid • Zinnfluorid die eine wichtige Rolle spielen. Denn sie sind besonders gut in der Lage die Zähne zu mineralisieren. Fluorid ist deswegen häufig einer der aktiven Inhaltsstoffe in Zahnpasten. Im Übrigen wird ebenso eine professionelle Zahnreinigung meist damit beendet, dass der Patient eine dezente Schicht Fluorid-Gel verabreicht bekommt. Doch auch die Fluoride die einem in Nahrungsmitteln begegnen – wie z.B. bei fluoridiertem Speisesalz – wirken sich nachweislich positiv auf die Zahngesundheit aus. Durch den Verzehr gelangen diese Fluoride an den Zahnschmelz und können dort eingelagert werden. In anderen Fällen helfen die Fluoride, Mineralien einzulagern und schützen so den Zahn.

Was macht Fluorid mit den Zähnen?

Fluorid mineralisiert die Zähne und legt sich wie ein Schutzschild über den Zahn. Kommen dann Säuren an diesen, neutralisiert das Fluorid die Säure und beseitigt so die Gefahr für den Zahn. Darüber hinaus kann Fluorid auch in Bakterien eindringen und diese zerstören. Die zahnschädigende Säureproduktion durch Bakterien wird so gehemmt. Studien belegen, dass Fluorid sogar bis zu 40 % der Karieserkrankungen verhindert. Dadurch, dass die Zähne minimalisiert werden sind sie zudem ein effektiver Schutz gegen White Spots. 

Erhält ein Mensch schon in der Kindheit oder bei der Zahnbildung eine erhöhte Menge an Fluorid, kann er ein stärkeres Kristallgitter (Zahnschmelz) aufbauen. Dieses ist später unanfälliger gegenüber Säuren und kann diesen länger standhalten. Deshalb werden in der Kindheit oft Fluorid-Gels, Fluorid- Lacke oder auch Fluorid-Tabletten verabreicht um die Zähne nachhaltig zu stärken.

Ist Fluorid gefährlich?

Wie bei fast allen Stoffen ist es auch hier die Dosis, welche darüber entscheidet, ob Fluorid schädlich ist. Wer zu viel Fluorid aufgenommen hat, kann eine Zahnfluorose bekommen. Das sind weiße oder dunkle Flecken auf den Zähnen durch eine zu hohe Fluoridzufuhr. Die Kristallstruktur des Zahnschmelzes ist gestört und der Zahn ist weniger widerstandsfähig. Bei Kindern ist dies auch als Mottling teeth bekannt. Ein Kind müsste für eine Überdosierung eine komplette Tube Zahnpasta aufessen, um eine Fluorid-Vergiftung zu erleiden. Bei dieser kommt es zu klassischen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.